Ab
Januar 1922 wurde der bis dahin halbjährlich erhobene Beitrag von 3 RM
auf jährlich 10 RM angehoben. Inflationsbedingt betrug der
Mitgliederbeitrag im Dezember 100 RM und im Juli 1923 500 RM. Die
Mitgliedschaft war nun auch für alle Gröpelinger möglich.
Bis
1921 diente die „ Gaststätte Buchholz“ als Vereinsheim, dann fanden die
Treffen im „Café Bax“, dem späteren „ Kaffeehaus Gröpelingen“ an der
Heerstraße, statt. Im Jahre 1927 wurde in Muster-Lager eine
Militärbaracke auf Abbruch gekauft, Mitglieder- Bausteine erleichterten
die Finanzierung. Die Wiederaufstellung am Fernkanal erforderte viel
Arbeitseinsatz der Mitglieder. Die Einweihung des nun eigenen Heims
erfolgte dann am 2. Weihnachtstag des gleichen Jahres. Inzwischen zählte
der Verein 400 Mitglieder.
Eine Baugesellschaft begann ab 1939
in dem von der A.G. Weser erworbenen Baugebiet der Brombergerstrasse mit
der Einrichtung von Mehrfamilienhäusern. Für die verdrängten
Kleingärten wurde im Blockland Ersatz mit dem Dornröschen- und Grenzweg
geschaffen.
Der 2. Weltkrieg und seine Folgen brachte besonders
in Gröpelingen Arbeitslosigkeit und damit auch Hunger. Felddiebstähle
von neu angelegten und mühsam beackerten Parzellen waren an der
Tagesordnung. Um den Diebstählen Einhalt zu gebieten, schlossen sich die
Mitarbeiter der Werft zusammen, um einen gemeinschaftlichen Wachdienst
zu organisieren.
Bürgermeister Wilhelm Kaisen rief drei Monate
nach Kriegsende, am 4 August 1945, die Bevölkerung auf, sich zur
Linderung der Wohnungsnot durch den Ausbau der Parzellenhäuser zu
Notwohnungen bis zu 30 qm selbst zu helfen, veröffentlicht im Bremischen
Gesetzblatt von 27.12.1945.
Die Bremer Flutkatastrophe am 17.
Februar 1962 hatte die sofortige Räumung von 178 Parzellen im Bereich
der jetzigen Kulmer- und Marienwerder Straße zu Folge. Insgesamt wurden
dafür im Blockland in dem neu angelegten Kleingartenpark 300 Gärten
innerhalb von drei Jahren geschaffen.
Am 24. September 1963 wurde
der Bau eines Vereinsheims beschlossen. Alle Mitglieder waren
verpflichtet 4 Stunden Gemeinschaftsarbeit beim Aufbau zu leisten. Am
06. Juni 1964 wurde mit dem Gießen der Betonplatte begonnen. Die A.G.
Weser lieferte am 25.März 1965 die Bauteile für das Vereinsheim. Die
Aufstellung wurde in Gemeinschaftsarbeit, bis auf einige fachliche
Arbeiten, von den Mitgliedern vorgenommen. Das Interesse an dieser
Gemeinschaftsarbeit war sehr groß. Die erste Versammlung fand am 04.
Juli 1964 im, noch nicht ganz fertigen, Vereinsheim statt. Es wurde eine
Kassette in die Schwelle eingemauert.
Das 50 Jährige Bestehen
des Vereins am 27. Juni 1969 brachte dem Vereinsheim eine Reihe von
Feierlichkeiten wie Empfang, Ball und Harmoniumkonzert. Der
Landesvorsitzende des Kleingartenverbandes, Johann Dreyer, überreichte
dem Vorsitzenden eine Ehrenurkunde und einen Wimpel.
Ab 1972
durften die Gartenlauben auf 20 qm erweitert werden. Das Vereinsheim
wurde vergrößert und erhielt eine Heizung. Im Gemeinschaftsarbeit wurde
Stromkabel verlegt.
1975 erhielt der Verein die Erlaubnis die 20
qm große Gartenlauben um eine 6 qm große Sitzplatzüberdachung zu
erweitern. Gemeinsam wurde ein öffentlicher Spielplatz beim Vereinsheim
errichtet. Die Stadtgemeinde Bremen und Gröpelinger Firmen unterstützten
den Verein mit Geld- und Sachspenden. Spielplatzfeste und
Ausflugsfahrten wurden jährlich veranstaltet.
1977 wurde mit dem
Bau der Wasserleitungen begonnen. Fast alle nahmen an der
Gemeinschaftsarbeit teil. In jedem Weg wurde eine Zapfstelle errichtet.
Anfang
der 80er Jahre nimmt das Baumsterben größere formen in Bremen an. Es
wird vermutet, dass die Abgase der Industrie und der Autos daran Schuld
sind.
1983 beginnt die Massenarbeitslosigkeit. Die Schiffswert A.G. Weser gerät in Konkurs.
In
den 90 er Jahre beginnt die Sanierung des gesamten Stadtteils
Gröpelingen mit Hilfe verschiedener Förderprogramme. Der Kleingarten
feierte 1999 das 80 jährige Jubiläum. Mit ca. 70 Personen und 4
Pavillons wurde unter freiem Himmel, bei bester Stimmung und mit
Live-Musik gefeiert.
Anfang der 2000 er wurde der Kleingarten
Morgenland leider, durch das falsche Wirtschaften des damaligen
Vorstandes, in die roten Zahlen gerissen. 2006 nach einer kompletten
Neuwahl hat es ca. 5 Jahre gedauert, die Schulden beim Landesverband zu
begleichen und ein finanzielles Polster für die Zukunft aufzubauen. 2013
begann die Sanierung des Vereinsheims. Zunächst wurde die Wetter- und
Giebelseite fachmännisch gedämmt und verputzt. 2014 erfolgte der zweite
Schritt der Sanierung und die Eingangsseite und die Giebelseite von
vorne wurden ebenfalls isoliert.
Anfang 2014 hat der Verein ca. 300 aktive Mitglieder.
Im
Herbst 2017 wütete ein schwerer Sturm "Xavier" mit Orkanböen, der in
der Zeit vom 4. bis zum 6. Oktober 2017 über das nördliche und östliche
Mitteleuropa zog und große Schäden verursachte.
Auch in unserem
Kleingartengebiet und besonders in unserem Verein hinterließ der Sturm
viele umgecknickte und umgefallene Bäume. Menschen und Lauben sind zwar
verschont geblieben aber viele Wege konnten nicht mehr befahren werden.
Unter anderem der Hauptweg "Bucheckernweg" zum Vereinsheim war
vollständig zerstört.
Dieser wurde 2018 von den Mitgliedern
wieder befahrbar gemacht. Die umgefallenen Bäume wurden von der Stadt
zum Teil beseitigt und zum Teil beiseite geschafft worden.
Ende 2018 zählte der Verein ca. 270 Mitglieder.
2019 feierte der Verein sein 100
jähriges bestehen. Mit mehr als 120 Gästen und Mitgliedern wurde ein
Stück gemeinsame Geschichte gefeiert. Viele Mitglieder wurden auf der
Feier, unter anderem vom Landesverband der Gartenfreunde Bremen, für die
langjährige Mitgliedschaft geehrt. Für das Leibliche Wohl, gute
Unterhaltung für Groß und Klein wurde gesorgt. Mit leckerem Essen, Musik
und Kinderbespassung war es ein sehr gelungenes Fest.
Das Jahr 2020 wurde vor allem
durch die weltweite COVID-19 Pandemie geprägt. Der Verein venahm in
dieser Zeit eine erhöhte Mitgliederzahl. Viele Menschen fanden den Weg
zur Natur zurück und suchten einen Zufluchtsort im Kleingarten. Das
öffentliche Leben blieb über mehrere Monate eingeschränkt.....